Urs Faes, geboren am 13. 2. 1947 in Aarau. Kindheit und Schulen im aargauischen Suhrental. Ausbildung zum Grundschullehrer am Aargauischen Lehrerseminar in Wettingen. Verschiedene Arbeitsstellen als Lehrer, u.a. ein Jahr lang an einem Zürcher Gymnasium. In dieser Zeit Studium der Geschichte, Germanistik, Philosophie und Ethnologie mit Promotion. Anschließend längere Auslandsaufenthalte in Irland, Nord- und Südamerika. Tätigkeit als Journalist. Ab 1970 erste Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften. Zusammenarbeit (Erarbeiten von zwei Aufführungen) mit der Theatergruppe Claque in Baden/Schweiz. Lebt heute als freier Schriftsteller in Zürich und in San Feliciano (Provinz Perugia).
* 13. Februar 1947
von Heinz Hug
Essay
Die Themen des Schriftstellers Urs Faes stammten zunächst aus dem schweizerischen Alltagsleben. Er wirft Blicke hinter die Fassade bürgerlicher Wohlanständigkeit, Normalität und Ordnung und beschreibt eindringlich Schuld, verschüttete Sehnsüchte, ungelebte Leben und Aufbrüche zu neuen Ufern, die nur selten gelingen.
Faes begann mit Gedichten; er selber versteht sie als erste Versuche, sich mit eigenen Erfahrungen schreibend auseinander zu setzen. Die erste größere Arbeit war der Roman „Webfehler“ (1983):
Er erzählt die Geschichte von zwei unterschiedlichen, befreundeten Frauen. Anne, die ältere, aktive, illusionslose, dennoch in der Öffentlichkeit engagierte, steht am Ende einer langjährigen Ehe. Bettina, zaghaft, unerfahren, aus ländlichem Milieu, machen die Anforderungen des ...